Dr. Wilhelm Normann

 

(*Petershagen 16.01.1870 † 05.05.1939 Herford)

Erfinder der Öl- und Fetthärtung

Nach dem Schulbesuch in Herford und Kreuznach und dem Studium der Chemie sowie der Geologie erwarb Wilhelm Normann – was nur bei hervorragender Leistung möglich war – ohne Abitur im Jahre 1900 in Freiburg den Doktorgrad.

Als Chemiker erfand er in der Herforder Maschinenfett- und Ölfabrik seines Onkels Wilhelm Siveke (Firma Leprince + Siveke) am 27.02.1901 das Verfahren zur Härtung flüssiger Öle und Fette. Diese Erfindung war eine technische Großtat, wie sie die gesamte chemische Wissenschaft nur selten aufzuweisen hat. Sie ermöglicht die Umwandlung flüssiger Öle pflanzlicher und technischer Herkunft in wertvolles, für die Margarineherstellung hervorragend geeignetes Speisefett. Bis heute ist die Erfindung für die Ernährung der Weltbevölkerung von überragender Bedeutung. Kurz vor seinem Tod erhielt Wilhelm Normann die Ehrendoktorwürde der Universität Münster. Die "Deutsche Gesellschaft für Fettforschung" hat Normanns Andenken geehrt und stiftete nach seinem Tode eine "Normann-Gedenkmünze", die seit 1950 jährlich für Verdienste um die deutsche Fettforschung verliehen wird. Eine der berufsbildenden Schulen im Kreise Herford trägt seit 1972 den Namen "Wilhelm-Normann-Schule" und später den Namen "Wilhelm-Normann-Berufskolleg". Das Grab Wilhelm Normanns befindet sich auf dem alten Friedhof in Herford in unmittelbarer Nähe des Wilhelm-Normann-Berufskollegs.