Sportaktionstage 2023

Am 18. und 19. Dezember 2023 fanden am WNB Sportaktionstage mit übergroßen Sportgeräten statt. Auf den Bildern seht Ihr einen Time-Run, einen Menschenkicker und eine Dartscheibe:

 

Podiumsdiskussion im Wilhelm-Normann-Berufskolleg zur Landtagswahl in NRW am 15.05.2022

„Bei der Energie sparen – nicht bei der menschlichen Wärme“

 

Dieses Zitat des Schriftstelles Ernst Ferstl fasst den breiten Konsens zusammen, der bei den Teilnehmern der Podiumsdiskussion im Wilhelm-Normann-Berufskolleg Herford am vergangenen Freitag herrschte. Anlass war die NRW-Landtagswahl am 15.05.2022, bei der auch das Mandat für den Wahlkreis Herford I wieder neu vergeben wird.

Vertreten waren fünf Kandidaten und eine Kandidatin der wichtigsten Parteien in NRW: Philip Kleineberg (CDU), Christian Obrok (SPD) als Vertreter für Christian Dahm, Céline Joswig (FDP), Marvin Reschinsky (Bündnis 90/Die Grünen), Markus Wagner (AFD) sowie Alexander Sturm (Die Linke).

250 Schülerinnen und Schüler aus 15 Klassen des Berufskollegs nahmen an der Diskussion teil und hatten im Unterricht Fragen zu den Themenkreisen Ukraine-Flüchtline, Energiewende, Verkehr und Naturschutz vorbereitet. Moderiert wurde die Diskussion von Jörg Brökel, der früher bei Radio Herford tätig war.

Auch diese Diskussion war deutlich geprägt von dem Krieg Russlands gegen die Ukraine. Alle  Landtagskandidaten waren sich einig und hießen die ukrainischen Flüchtlinge willkommen. Eine schnelle Neuausrichtung der Energiepolitik wurde als notwendig angesehen, um Deutschland unabhängig von russischen Energieimporten zu machen und die Folgen des Klimawandels abzumildern.

Kontrovers ging es dann bei vielen Detailfragen zu. So verwies Herr Wagner von der AFD auf die monatlichen Kosten, die durch jeden Flüchtling entstünden. Herr Sturm von den Linken verwahrte sich dagegen, Menschen als Kostenstelle zu sehen. Beim Thema Verkehr sprach sich Herr Sturm für einen kostenlosen ÖPNV für alle aus, was von Seiten der AFD als unfinanzierbar abgelehnt wurde.

Marvin Reschinsky (Bündnis 90/ Die Grünen) positionierte sich u. a. deutlich für den Ausbau der Windkraft („1000 zusätzliche Räder“), Philip Kleineberg (CDU) sah NRWs energiepolitische Zukunft als „Wasserstoffland“.  Frau Joswig von der FDP kritisierte das enorme Müllaufkommen im Rahmen der Corona-Schutzmaßnahmen.

Christian Obrok von der SPD brachte noch die Innovation City Bottrop als Modellprojekt in die Diskussion ein: Hier könne u.a. durch energetische Sanierungen und niedrigschwellige Energieberatung bei der Bevölkerung in 10 Jahren eine Verringerung der CO2-Emissionen um 50 % angepeilt werden.

Miriam Söling, Vorsitzende der Fachkonferenz Wirtschaft/Politik am Wilhelm-Normann- Berufskolleg, hatte die Veranstaltung organisiert auch mit dem Ziel, den vielen Erstwählerinnen und Erstwählern bei ihrer Entscheidung zu helfen. Am 15. Mai zählt insbesondere im Wahlkreis Herford I jede Stimme. Christian Dahm (SPD) hatte 2017 das Direktmandat nur mit einem Vorsprung von drei Prozent gewonnen!

Übrigens: Diese Podiumsdiskussion zur Landtagswahl war laut der Kandidaten die einzige in einer Schule im Kreis Herford.

 

 

„Das ist Demokratie, Ihr Lieben“

Podiumsdiskussion im Wilhelm-Normann-Berufskolleg zur Bundestagswahl am Sonntag  (26.09.2021)

 

Die Uhr in der Sporthalle an der Bielefelder Straße zeigte 11.15 Uhr an, als Moderator Jörg Brökel nach knapp zwei Zeitstunden die Veranstaltung mit launigen Worten beendete. „Das ist Demokratie, Ihr Lieben“, rief er ins Publikum, das aus 280 Schülerinnen und Schülern des Wilhelm-Normann-Berufskollegs bestand. Teilzeit- wie Vollzeitklassen hatten in ihren Politikstunden Fragen zur Bundestagswahl am Sonntag vorbereitet. Sie erhofften sich aufschlussreiche Antworten von den Kandidaten des Wahlkreises Herford / Minden-Lübbecke II; Kandidatinnen stehen bei diesen sechs Parteien im Wahlkreis 133 nicht in der Auswahl. Und zumindest um Worte war keiner der Kandidaten verlegen.

Gelbe und rote Karten

Christine Schwigon hatte das Event im Namen der Schulleitung eröffnet. „Wir sind stolz, dass wir die Veranstaltung realisieren konnten.“ Verbunden damit der Dank an Schülerschaft und Kollegium für das gezeigte Engagement. „Danke auch an die Politiker, dass sie in der heißen Phase des Wahlkampfes gekommen sind.“

In vier größeren Blöcken äußerten sich Maik Babenhauserheide (Grüne), Joachim Ebmeyer (CDU), Jan Lieberum (Die Linke), Sebastian Schulze (AfD), Stefan Schwartze (SPD) und Jens Teutrine (FDP) zu den Themen Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit, Digitalisierung und Vorhaben für den hiesigen Wahlkreis.

Ein strenges Zeitregiment führte Miriam Soelling, Lehrerin für Politik und Wirtschaft, mit gelben und roten Karten. Gelbe Karten mahnten zur Eile, rote Karten beendeten die Redebeiträge. Auffällig die unterschiedlichen Temperamente, mit denen die Kandidaten zu überzeugen versuchten: Ruhig und abgeklärt, moralisch und emotional, geschliffen und argumentativ. Nicht wirklich überraschend die Rezepte, damit es dem Patienten Deutschland dauerhaft gut ergehen soll: mehr Markt oder mehr Staat, mehr Steuern oder mehr Schulden (oder beides), mehr Vorgaben oder mehr Initiative.

 

Respekt über Parteigrenzen hinweg

Wer weit genug vorne saß, konnte manches mal in den Gesichtern Empörung oder Ablehnung erkennen. Nicht zu verkennen aber auch das entspannte Gespräch zwischen den beiden Kandidaten der bisherigen Großen Koalition aus CDU und SPD, Joachim Ebmeyer und Stefan Schwartze. Über die Parteigrenzen hinweg bekundeten die Vertreter von Die Grünen, FDP und Die Linke Respekt füreinander. Jens Teutrine (FDP): „In der Sache sind wir weit auseinander, aber alles gut.“ Außerhalb dieses Konsenses stellte sich der Vertreter der AfD, Sebastian Schulze, nachdem er mehrfach von den Mitbewerbern als „Alt-Parteien“ gesprochen hatte und mit seinen Ausführungen über Masken, gender-gerechte Sprache und Europäische Union erkennbar und spürbar weder auf dem Podium noch im Publikum zu überzeugen wusste.

 

Eine gute Wahl

Abschließend noch ein paar kurze Antworten mit ja oder nein, weißen beziehungsweise schwarzen Karten. Das muss zwangsläufig an der Oberfläche bleiben, zumal es dabei um so komplexe Themen ging wie die künftige Außenpolitik Deutschlands. Interessant die letzte Frage, die von einem Schüler ins Mikrofon gesprochen wurde: „Ich habe hier so viele Vorschläge gehört. Wer soll das eigentlich alles bezahlen?“ Diese Frage war für ernsthafte Antworten dann doch zu groß, zumal die zur Verfügung stehende Zeit längst abgelaufen war. So hatte Jörg Brökel als Moderator nicht nur das letzte sondern auch das allerletzte Wort: „Allen, die schon dürfen, wünsche ich eine gute Wahl.“