Ausstellung "Eva, Simon und die Anderen"
Unkomplizierter Zugang für Schülerinnen und Schüler zu jüdischer Geschichte und Gegenwart im Raum Herford am Wilhelm-Normann-Berufskolleg
Seit dem 01. Juni steht die Ausstellung: „Eva, Simon und die Anderen“ in der Pausenhalle des Wilhelm-Normann-Berufskollegs, wo sie bis zum Beginn der Sommerferien bleiben soll.
Aus diesem Anlass fand dort eine Eröffnungsveranstaltung mit Christoph Laue von der Gedenkstädte Zellentrakt, Matitjahu Kellig - dem Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde Herford/Detmold und Bernd Koch – dem Direktor des Berufskollegs statt.
Ungefähr 100 Schülerinnen und Schüler waren mit ihren Lehrerinnen und Lehrern gekommen, um der Einführung in die Ausstellung durch Christoph Laue zu folgen.
Die Ausstellung besteht aus zwölf chronologisch und thematisch angeordneten Stelen und einem Touchscreengerät. Hier stehen gerade die fragile „Normalität“ und der Alltag der Juden im Raum Herford im Mittelpunkt. Kulturelle und wirtschaftliche Höhen und Verluste und der Beitrag der Juden zur Entwicklung der Gesellschaft und Wirtschaft werden gezeigt. Der Wiederbeginn nach 1945 und die aktuelle Situation der jüdischen Gemeinschaft im Raum Herford stehen am Ende der
Ausstellung. Aktuelle Entwicklungen des Antisemitismus in Deutschland und dem Raum Herford bilden einen eigenen Part.
Matitjahu Kellig stellte die Frage an das junge Publikum, wer denn einen jüdischen Menschen kenne. Es gab nur eine Meldung. Er verdeutlichte, dass der Anteil dieser Religionsgemeinschaft an der deutschen Bevölkerung verschwindend gering ist, der Antisemitismus sich aber dennoch bis heute gehalten hat.
Eher kann sich eine Muslima mit Kopftuch in die Öffentlichkeit wagen, ohne angegriffen zu werden, als ein Jude mit Kipa (kleine Kopfbedeckung). Dass der Gottesdienst in der Synagoge hier nur hinter hohen Absperrungen mit Kameras, schusssicheren Fenstergläsern und Polizeischutz möglich ist, zeigt, dass das Phänomen des Antisemitismus weiterhin virulent in der Gesellschaft ist.
Verschwörungstheorien können nur dort Fuß fassen wo der Unwissenheit Raum gegeben wird. Dem will das Wilhelm-Normann-Berufskolleg mit der Veranstaltung und der Ausstellung etwas entgegensetzen.
Die Ausstellung besteht aus zwölf chronologisch und thematisch angeordneten Stelen mit je vier Seiten mit Texten und Reproduktionen in der Größe von 40 x 40 cm, 200 cm hoch.
Dazu kommen vier Tafeln zum aktuellen Antisemitismus, erstellt durch NRWeltoffen.
Vielen Dank auch an Miriam Söling und Simone Meixner, die die Ausstellung an unser Berufskolleg geholt haben.